01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

Shades Of Grey

Der bekannte Badplaner Stephan Krischer von ultramarin konzipierte mit seinem Team das Bad puristisch im Design, anspruchsvoll in Material-Qualität und Verarbeitung.

Bauherr: maskulin. Vorgabe: minimalistisch, optisch reduziert. Farbwelt: betongrau und weiß. Einrichtung: geradlinig, kubisch, schnörkellos. Diese Stilvorgabe betraf das gesamte Pent­house und wurde auch genauso umgesetzt. Bestimmte Elemente wie beispielsweise Beschläge aus gebürstetem Edelstahl, Downlights und Pendelleuchten, flächenbündige Schalter oder Möbel, die nahezu fugenlos in den Wänden integriert sind, finden sich in verschiedenen Räumen immer wieder. Der archaisch wirkende Monoblock im Bad bietet im Inneren ausreichend Stauraum. Dieser verbirgt sich hinter den auf Gehrung einfahrenden Schüben und wird über Sensor­technik geöffnet. Zu den versteckten Schüben des Unterschrankes passt die putzbündige Tür des Spiegelschrankes, die zum Öffnen seitlich weg geschwenkt wird. Da die Wandgestaltung in einer Sichtbeton-Optik gewünscht war, wurde mit einem Mineralputz gearbeitet, der mittels spezieller Auftragstechnik exakt diesen Effekt herstellte. Der Clou: Auch die zylindrischen, tragenden Säulen im Wohnzimmer oder der Waschtisch-Unterschrank im Bad konnten so in einer identischen Optik gestaltet werden.

Waschbecken und Badewanne wurden aus mattweißem Corian gefertigt, WC und Bidet aus mattweißer Keramik. Die Badewanne wird über minimalistische Armaturen aus Edelstahl bedient und über einen im Boden versteckten Quell-Einlauf wie natürlich gefüllt. Die reduzierte Optik der Armaturen setzt sich in der Dusche mit den Unterputz-Elementen und der ­Regenbrause fort. Auch der elektrische Handtuch-Wärmekörper, der die Fußbodenheizung ergänzt, fügt sich nahtlos in diesen Stil ein. An der Duschabtrennung stören weder Scharniere noch Kunststoffprofile die schlichte Optik. Das Spritzwasser wird nach dem Duschen wie in einer Badeanstalt mit einem ­Abzieher zu dem nahezu unsichtbaren Bodenablauf geführt. Als Kontrapunkt zu der optisch sehr reduzierten Einrichtung und dem Betonputz wurde ein ­Cotto-Mosaik in losem Verband verlegt. Die kleine italienische Herstellung besticht durch eine feine Fertigung und für Cotto ungewöhnliche Farben: Der graue Mix ist wie für dieses Bad gemacht. Aufgebrochen wird die steinerne Optik durch feine Baumwoll- und Leinentücher der österreichischen Manufaktur Leitner, die mit phantastischem Design und weichen Fasern das Abtrocknen zum Genuss macht.

Moderne Badinszenierung im Industriedenkmal
ultramarin wurde im Jahr 2000 von Stephan Krischer gegründet und ist mehrfach ausgezeichnet. Der renommierte Badplaner steht mit seinem Team für ­visionäre, individuelle und gleichzeitig realisierbare Badprojekte für Privatkunden und den Objektbereich. Seit 2012 finden Interessierte ausgesuchtes Baddesign, hochwertige Fliesen und Natursteine sowie eine ­große Auswahl an Tapeten für Wohnraum und Bad in dem wunderschönen international prämierten Showroom der historischen Turbinenhalle aus dem Jahr 1880. Und wer noch nicht im Alten Kölner Gaswerk bei ­ultramarin gewesen ist, sollte unbedingt mal hin.

www.ultramarin.de

naherholungsgebiet im coolen look

PLANUNG Bettina Hildebrandt, ultramarin
MÖBEL UND ABTRENNUNG ultramarin
BADEWANNE UND WASCHBECKEN antoniolupi
ARMATUREN CEA
HEIZKÖRPER Vola Downlights Kreon
PENDELLEUCHTEN FLOS
STOFFE Leitner