01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

Schlichte Schönheit

Geradlinigkeit und Klarheit – das sind die hervorstechenden Eigenschaften dieses Neubaus. Und genau diese wollten die Eigentümer auch in ihrem Garten verwirklicht wissen. Sie beauftragten Michael Busemann von Terra baut Gärten aus Viersen und der Gärtner von Eden zog klare Linien.

So kennt man sie, die Schwimmteiche: Mit sanft geschwungenen Linien und vielfältig bepflanzten Ufer- und Regenerationszonen fügen sie sich perfekt in die naturnahen Gärten ein. Doch das ist nur eine Spielart dieser Badegewässer. Denn auch in dem Garten, den Michael Busemann nach den Wünschen seiner Besitzer auf optische Klarheit und Geradlinigkeit auslegte, hat ein Schwimmteich seinen Platz. Und dieser überzeugt auf ganzer Linie: Streng rechtwinkliges Teichbecken, geradlinige Ränder, großformatige Betonsteinplatten in Anthrazit, glatt gehobelte Bohlen aus Bangkirai.

Ein Schwimmteich basiert auf dem Prinzip natürlicher Wasseraufbereitung. Meist besteht er aus zwei baulich verbundenen Zonen – dem tieferen Schwimmbereich und der flacheren Regenerations- oder Repositionszone. Letztere wird mit Wasserpflanzen bestückt, die dem Teichwasser reichlich Nährstoffe entziehen und so das Wachstum von Algen unterbinden. Charakteristisch für einen Schwimmteich ist deshalb meist die unmittelbar an den Badebereich angrenzende, üppig bewachsene Flachwasserzone. Doch in diesem Garten muss man schon genau hinschauen, um sie zu entdecken. Busemann und der mit dem Teichbau betraute Gärtner-von-Eden-Betrieb Grütters aus Sonsbeck, trennten die Schwimm- und Repositionszone räumlich voneinander und verbanden sie über eine technische Lösung. So bleibt der Schwimmteich in der von den Gartenbesitzern gewünschten klaren Optik. Erst jenseits der Holzterrasse, die seitlich des Badebereichs liegt, schließt sich die Repositionszone an. Sie ist derart dicht mit Schilf bewachsen, dass man sie gar nicht mehr als Wasserfläche erkennen kann.

Das dichte, aber monochrome Grün des Schilfs gliedert sich dann auch in die klar strukturierte Anlage – die die Proportionen und Linien des schlichten Hauses aufgreift. Im Sommer kommen die üppig blühenden Hortensien der Sorte „Limelight“ vor der dunkelgrünen Eibenhecke besonders gut zur Geltung. Michael Busemann wählt sie mit Bedacht: Einerseits bringen sie durch ihre Blütenfülle eine gewisse Opulenz in den Garten, andererseits bleiben sie durch die zarten, fast grünlichen Blütendolden sehr zurückhaltend.

„Für die gewünschte Klarheit haben wir durch die Konzentration auf einige wenige Pflanzenarten gesorgt, die wir dann allerdings in größerer Stückzahl gepflanzt haben. So wirkt der Garten aufgeräumt und gut strukturiert – und trotzdem sehr lebendig“, so Michael Busemann. Ein ähnliches Vorgehen wählte er bei den Materialien für die Terrasse. Der Wechsel zwischen Stein und Holz verhindert zwar die Langeweile, doch durch ihre Schlichtheit harmonieren sie perfekt und bekommen gleichzeitig genügend Raum, um ihre jeweilige Wirkung entfalten zu können. Zum Pflanzkonzept gehört auch eine Reihe Amberbäume mit kugelförmigen Kronen. Sie sind die Helden des Herbstes in diesem Garten. Denn dann verfärbt sich ihr Laub in ein tiefes Rot und bringt so eine ordentliche Portion Indian Summer ins Rheinland.

www.terra-baut-gaerten.de
www.gaertner-von-eden.de

Wasserspiel in mediterraner Atmosphäre

PLANUNGSBÜRO Garten und Freiraum, Köln