01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

natürlich schön

Historische und moderne Gebäudeteile zu einem Ganzen verschmelzen – das war die Herausforderung der Gartenarchitektin Claudia Schaaf, Geschäftsführerin der BERAN GÄRTEN. Das Ergebnis: Ein sehr zurückgenommener Garten mit klarer Linienführung und Raum für viel Natur.

Wie baut man an ein wunderschönes Einfamilienhaus im Stil einer typisch Hamburgischen Kaffeemühle einen weiteren Wohnbereich an? Das war die Aufgabe, die der Architekt Bernd Lietzke für eine private Bauherrin im Hamburger Osten sehr fein gelöst hat. Der Neubau in kubischer Form greift die Materialien und die Farbsprache des Altbaus auf. Verbunden werden beide Bauteile durch ein Band aus Kupfer. Neu sein und sich nicht aufdrängen, das war die Vorgabe der Bauherrin.

Im Garten sind beide Gebäudekörper mit einer Holzterrasse auf dem Niveau des Hochparterres vereint. Eine großzügige Stufenanlage verbindet die Terrasse mit dem Gartenniveau. Gefasst sind neben der Terrasse mit ihrer Treppenanlage auch die Beete und eine moderne Gartenbank mit Elementen aus Cortenstahl. Bei den Wegen und Gartenterrassen fanden Pflastersteine und Platten aus Porphyr Verwendung, verlegt im Römischen Verband. Das edle Holz, der sanfte Rot-Ton des rostigen Stahls und die erdigen Töne des Porphyrs verbinden sich optimal mit den roten Ziegeln und dem Kupfer am Gebäude und weisen dem Garten sanft den Weg zur Natur.

Der Garten erhielt durch den Umbau ein ganz neues Gesicht. Wertvolle Bestandteile wie vorhandene Bäume, Hecken und Sträucher wurden erhalten und durch neue besondere Gehölze, Hecken und Stauden ergänzt. Das Ergebnis ist ein fröhlicher und natürlicher Garten, der die Naturliebe der Bauherrin widerspiegelt. Bunte Stauden in wiesenhafter Anpflanzung umgeben das Haus und begleiten den Garten in verschiedensten Tönen durch das gesamte Gartenjahr. Die vielen Zieräpfel, Hartriegel, Felsenbirnen und Stauden versorgen Insekten, vor allem die Bienen, mit dem lebenswichtigen Nektar. Hecken und Sträucher bieten der innerstädtischen Vogelwelt Raum zum Nisten und deren Früchte eignen sich bestens als Nahrung für die Wildtiere.

Der Vorgarten gibt sich ganz traditionell. Die gesamte Front wird von einer Rotbuchenhecke, einem Klinkersockelmauerwerk mit gemauerten Pfeilern und einem klassischen weißen Holzzaun nach Hamburger Bauart gesäumt. Nur dem aufmerksamen Betrachter fällt der Neubau überhaupt ins Auge. Zwei große Felsenbirnen Ballerina, direkt vor die Fassade gepflanzt, nehmen tänzerisch die Wucht des kubischen Neubaus und lassen das ganze Ensemble ganz natürlich wirken. Eben so, als wäre es schon immer so dagewesen.

www.beran-gaerten.de
www.berndlietzke.de

Ein fröhlicher und natürlicher Garten, der die Liebe zur Natur widerspiegelt

GARTENARCHITEKT Beran Gärten, Neu Wulmstorf
HAUS Architektur- und Innenarchitekturbüro Bernd Lietzke, Hamburg
LAGE Hamburg Marienthal
BAUJAHR 2015
FLÄCHE 750 m²
GARTENBAU Beran Gärten, Neu Wulmstorf