01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

MODERNE IN ALTEN MAUERN

Dieser Ort im Herzen Kölns erzählt die Geschichte von der Liebe zur Gestaltung, die von Persönlichkeiten geprägt wurde: das Qvest Hotel.

Das Qvest Hotel wurde von den Machern des Qvest Magazins entwickelt, einer Independent-Publikation, die für ihre außergewöhnliche Modefotografie und Lifestyle Insights bekannt ist. Nach zweijähriger Umwidmung und Sanierung hat das Gebäude seine Pforten geöffnet.

Dieses Hotel mit dem Untertitel „hideaway“ ist tatsächlich eine Art Zufluchtsort inmitten des Kölner Zentrums. Es liegt an einem nahezu „geheimen Platz“, dem Gereonskloster, der selbst manchem Kölner aufgrund seiner Umbauung unbekannt ist. Im Schatten der Basilika St. Gereon, einer der wenigen romanischen Kirchen der Stadt, eröffnet sich eine kleine Oase, die man in dieser Lage nicht erwartet. Dabei sind alle Restaurants, Bars, Museen und Galerien fußläufig zu erreichen.

Dieses Kleinod, zwischen Dom und Belgischem Viertel, überrascht die meisten Besucher und Gäste durch die große Liebe zum Detail. Ohne überladen zu wirken ist das Haus mit jeder Menge originaler Kunst und Möbel-Design-Originalen ausgestattet. Zu sehen sind: Erik van Lieshout, Richard Kern, Bruno Bisang, Roxanne Lowit, Todd Hido, Ralph Baiker, Micha Cattaui, Peter Granser. Im Schwerpunkt findet man fotografische Werke, die auf die Sammlung des Hotelgründers und die in der benachbarten, neogotischen Kapelle aus dem Jahre 1863, angeschlossen „Kaune, Posnik, Spohr Gallery for Contemporary Photography zurück zu führen sind. Die Ausstattung der öffentlichen Bereiche, der Bar und der Zimmer ist ebenso in einer Sammelleidenschaft und Begeisterung für Mid-Century-Design und Bauhaus-Klassiker begründet. Hier findet man etwa eine Vielzahl an Originalen von Charles & Ray Eames, Mies van der Rohe, Greta Grossmann, Eileen Gray, Jaques Adnet, Walter Gropius, Harry Bertoia, George Nelson und vielen anderen Designern ikonischer Entwürfe des vergangenen Jahrhunderts.

Insgesamt 34 Zimmer von 12 bis 120 qm sind bedingt durch die Altbausubstanz unterschiedlich geschnitten, selbst das kleinste Zimmer verspricht eine hochwertige Ausstattung, die Kunst- und Designliebhabern gerecht wird. „Aus eigener Erfahrung vieler Reisen sind hier auch die kleinen Zimmer nicht gefühlt die wirklich letzten Zimmer“, so Michael Kaune, der Gründer des Hotels.

Aber man kann auch eine der großen Altbau-Suiten bewohnen oder die mit fast sechs Meter hohen Kreuzgewölben ausgestattete Salon-Suite, in deren 40 qm Schlafzimmer sich die vielleicht letzte handbemalte mittelalterliche Holzdecke von ca. 1390 befindet. Alle Zimmer sind individuell ausgestattet und tragen eine erkennbare Handschrift.

Dieser Rückzugsort soll seinen Besuchern Ruhe geben. Auf TV-Geräte wurde ursprünglich bewusst verzichtet, diese werden jedoch auf Nachfrage in die Zimmer gestellt, ebenso wie Yogamatten. Ansonsten gibt es eine Bibliothek-Lounge im ersten Obergeschoss und es liegen Bücher – z.B. vom daab Verlag und die neueste Qvest Magazin-Ausgabe – auf den Zimmern. Beim Frühstück verzichtet man auf ein Buffet, es wird dem Gast an den Tisch serviert. Die meisten Angebote haben Bio-Qualität, der Kaffee kommt von Wiener Kaffeehaus Julius Meinl, veganes, vegetarisches oder Rohkost-Frühstück werden auf Wunsch bei der Zimmerbuchung aufgenommen. Das gesamte Haus ist mit kostenfreiem WLAN ausgestattet.


www.qvest-hotel.com

KÖLNER KLEINOD
MIT VIEL LIEBE
ZUM DETAIL

KONZEPT, PLANUNG UND REALSIERUNG
Rolf Kursawe, Architekten HKR
LAGE Köln-Innenstadt
EINRICHTUNG Michael Kaune