01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

kubus im grünen

Im Norden Hamburgs liegt der grüne und ländlich geprägte Stadtteil Duvenstedt. In unmittelbarer Nähe zum Alsterlauf realisierte der Architekt Matthias Mecklenburg diesen individuellen Kubus im Grünen für eine Hamburger Familie.

Der Wunsch der Bauherren, ein komplettes, eigenständiges Geschoss für ihre vier Kinder zu realisieren, fand Gestalt in Form eines Staffelgeschosses. Dies entspricht der planungsrechtlichen Vorgabe einer eingeschossigen offenen Bauweise. Auf der Eingangsseite im Osten ragt das Staffelgeschoss deutlich heraus und schafft somit einen wettergeschützten Zugang zum Haus. Durch diese Verschiebung der Geschosse ergibt sich eine großzügige nach Südwesten ausgerichtete Dachterrasse, die von allen Zimmern im Obergeschoss zugänglich ist.

Aber diese, schon von Weitem ablesbare Gestalt, ist nicht das einzig besondere Merkmal dieses Hauses. Die Klarheit des Kubus ergibt sich auch durch die Wahl der Fassade. Um möglichst einen klaren und solitären Baukörper zu schaffen, fiel die Wahl von Architekten und Bauherren auf einen dunklen Klinker sowie farbgleiche Fensterrahmen und schwarze Regenrinnen. Doch der Eindruck des dunklen Solitär verändert sich ständig bei wechselnden Lichtverhältnissen. So wirken die aus drei verschiedenen Klinkerfarben gemischten Wasserstrichziegel mal uni und matt, mal bunt und heterogen.

Hell und offen gestaltet sich der Eingangsbereich. Die maßgefertigte Garderobenwand und der graue Pandomo Estrichboden vermitteln Großzügigkeit und fließende Übergänge zu den Wohnräumen. Der Zugang vom Flur zum Gäste-WC und den Abstellräumen ist durch eine weitere Garderobe verdeckt. Über die gesamte Gartenseite des Hauses erstreckt sich der offene Wohn- und Essbereich. Ein von beiden Seiten einsehbarer Kamin akzentuiert den Übergang zu dem durch zwei Stufen abgesenkten Wohnbereich. Wie ein Rückgrat für den Küchen- und Essbereich funktioniert die tischlergefertigte Regalwand auf der Haussüdseite. Sie verbindet die beiden Räume, die nur durch eine Kochinsel voneinander getrennt sind. In die aus Eichenholz und lackierten MDF-Fronten gestaltete Regalwand integriert, findet sich eine breite Sitz- und Lesenische in dem großen Fenster. Für Architekt Matthias Mecklenburg ist die Planung und Gestaltung der Einbauten und Möbel eine Herzensangelegenheit. „Für mich lassen sich Gebäudehülle und Innenausbau im Detail nicht voneinander trennen.“

Genauso autark wie das Staffelgeschoss für die Kinder ist, wurde auch das Souterrain für die Eltern konzipiert. Sie haben einen exklusiven Zugang über eine große Schiebetür zu dem nach Süden orientierten Gartenbereich. Diese kleine Oase wurde durch terrassierte Natursteinwände vom Rest des Gartens eigenständig akzentuiert. Auch die klare Gartengestaltung stammt aus der Feder des Architekten. Hierbei stehen unterschiedliche Materialien im belebenden Kontrast, wie zum Beispiel kleinteiliges Kopfsteinpflaster und große maßgefertigte Betonplatten im Eingangsbereich. Auch die geschichteten Natursteinwände finden ihr Komplement zu den Sichtbetonstellen der Hochbeete und Geländeterrassierungen.

www.architektmecklenburg.de

Ein klarer und solitärer Kubus

ARCHITEKT Matthias Mecklenburg, Hamburg
LAGE Duvenstedt, Hamburg
STATIKER IB- Borowski, Lübeck
BAUAUSFÜHRUNG HGK –Hamburger ­Grundstückskontor, Ahrensburg
TISCHLER Felix Krankenhagen, Norderstedt
GARTENBAU Kai Beisswenger Garten und ­Landschaftsbau, Hamburg