01 23 Magazin für Architektur, Garten und Lebensart

FEINE PRIVATSACHE

Auf einem der letzten Baugrundstücke „Am Egelspfad“ in Köln-Müngersdorf schuf das Büro Skandella Architektur Innenarchitektur einen formvollendeten Lieblingsplatz: puristisch, mediterran und technisch auf dem höchsten Stand.

Anfangs waren sich die Bauherren noch nicht ganz sicher. Sollte man im modernen oder doch eher im südländischen Stil bauen? Man fand zu einer Form, die beides vereint: ein formal reduziertes Haus mit mediterraner Atmosphäre – nicht durch banales Zitieren südländischer Stilelemente, sondern durch gezielten Material- und Lichteinsatz. Eine große Bedeutung fiel den Natursteinwänden zu, die an drei Stellen des Hauses mit 300 Quadratmetern Wohnfläche eingesetzt wurden: Als wegführendes Element zum Eingang, als zweigeschossiges Element, das sowohl Erd- und Obergeschoss, als auch den Innen- mit dem ­Außenraum verbindet und schließlich als in die Glasfassade eingestelltes Element im Wohnbereich. Stiller Star sind die großen Glasflächen, die für eine lichtdurchflutete Atmosphäre und einen uneingeschränkten Blick in den Garten mit mediterraner Bepflanzung und zum Pool sorgen – apartes Urlaubsfeeling in den eigenen vier Wänden.

Das Grundstück ist von Süden her erschlossen. Zugunsten eines südausgerichteten Gartens wurde das Haus im Norden des Grundstücks platziert. Eine Zypressenreihe grenzt den Garten von der Einfahrt ab. Durch die rückwärtige Erschließung und die hier platzierte Garage ergibt sich eine intime Hofsituation hinter dem Haus.

Aufgrund des stark befahrenen Gregor-­Mendel-Rings im Norden des Grund­stückes wurde das Haus zweigeteilt: Nebenräume und Erschließung wurden nach Norden zur Straße hingelegt, während die Aufenthaltsräume sich nach Süden zum Garten hin befinden. Die einzige tragende Innenwand des Hauses trennt die Erschließungsspange von den Aufenthaltsräumen und nimmt von beiden Seiten Einbauschränke auf, die eine Vielzahl von Funktionen wie Küche, Kühlzelle, Bar, Entertainment, Garderobe, Wäscheabwurf etc. innehaben. Das unterstreicht das minimalistische Entwurfskonzept, da kaum Einzelmöbel nötig sind und so alles seinen Platz findet.

Die Villa ist technisch gesehen „state of the art“: Ein Bussystem verwaltet alle wichtigen Funktionen wie Beleuchtung, Heizung und Klimatisierung, Sonnenschutz, Pooltechnik, Alarmanlage und Multiroom-Entertainment. Die Steuerung erfolgt über das iPad oder über Touchpanels, welche unauffällig in eigens für dieses Objekt entworfene Möbel integriert wurden. Die Stromversorgung geschieht über eine auf dem Dach angebrachte Photovoltaikanlage; Luft-Wasser-Wärmepumpen beheizen das Haus sowie den Pool. Seit 2002 entwickelt und realisiert das Büro Skandella im Auftrag von Privatbauherren, Projektentwicklern und Bauträgern individuelle Gesamtkonzepte für Architektur und Innenarchitektur von hoher gestalterischer Qualität. So ist so manches Haus ein Fest für die Sinne – ganz besonders dann, wenn es gelingt, innen wie außen mediterranen Lebensstil mit klarer Formsprache zu vereinen. 

DIE VILLA IST
TECHNISCH GESEHEN
„STATE OF THE ART“

ARCHITEKT Skandella Architektur Innenarchitektur, Rösrath
LAGE Köln-Müngersdorf
ROHBAU Bauunternehmung Otto Jung, Troisdorf
FENSTER budo metallbau, Warburg-Dössel
HAUSTECHNIK Dillenburger, Köln
FLIESEN Mietz, Leverkusen
SCHLOSSERARBEITEN Metallbau Leicher, Mudenbach
KAMIN Kaminbau Engel, Leverkusen
GALA LA CAVA, Köln